Donnerstag, 27. August 2009

Die ersten Tage

So anders als Deutschland ist Kolumbien gar nicht: wenn man viel Alkohol trinkt, geht’s einem schlecht. Und in der Situation bin ich jetzt. Ich sitze hier im Haus von meiner Gastfamilie und gammel vor mich hin und bin sehr unkommunikativ weil ich Spanisch heute erst recht nicht hinbekomme. Wo ich gerade bei Spanisch bin: die Sprache ist ja echt wunderschön, aber wenn sie schnell gesprochen wird, hat man am Anfang keine Chance sie zu verstehen. So geht es mir zumindest. Trotzdem schafft man es irgendwie mit den Leuten zu kommunizieren (wenn man nicht gerade einen Kater hat). Das liegt aber besonders an den Menschen hier, die alle super freundlich und offen sind und die alles immer und immer wieder erzählen bis du es beim 1000sten Mal verstehst. Gestern war ich mit Freddy (bei dem ich wohne und mir ein Zimmer teile) auf einer kleinen „Party“. Dort haben wir mit ein paar Jungs getrunken und Salsa-Videos geguckt. Einer von ihnen konnte Englisch und wir haben uns lange und gut unterhalten. Dabei wurde mir immer und immer wieder neues Bier gegeben (welches sehr lecker schmeckt und man aus 1L Bechern trinkt) und Aquardiente (Feuerwasser). Diese Gastfreundlichkeit versaut mir heute den Tag. ^^

Das ich mir mit Fredy ein Zimmer teile ist sehr ungewohnt für mich und ich merke jetzt schon wie wichtig mir meine Privatsphäre ist. In ca zwei Wochen werde ich aber umziehen und mit Sandra in eine WG ziehen. Sandra habe ich schon kennen gelernt, sie scheint komplett verrückt, hyperaktiv und laut zu sein – ich mag sie. ^^

Noch eine gute Nachricht: ich habe hier bisher weder Mücken noch Wespen gesehen. Das liegt sehr wahrscheinlich an der „gewöhnungsbedürftigen“ Luft hier. Ich will es mal so ausdrücken: Kolumbien hätte „leichte“ Probleme den maximalen O2-Ausstoß der EU einzuhalten. Lustig ist, wenn man hinter einem Bus herfährt, kann man den Bus nicht sehen, da seine pechschwarzen Abgase ihn komplett verschwinden lassen.

Wo ich gerade bei Bussen und Verkehr bin: rote Ampeln gibt hier nicht…also es gibt sie schon, nur sind sie den meisten scheiß egal. Generell fahren die Menschen hier sehr schnell und abenteuerlich. Dagegen fährt Jan wie ein alter Opa mit Trachetenhut und Wackeldackel.

Morgen lerne ich die Leute kennen mit denen ich Arbeiten werde und ich bin deswegen schon ziemlich nervös. Aber ansonsten geht’s mit sehr gut hier und ich freue mich auf das Jahr.

Ich denke mal, dass reicht fürs erste, ihr habt ja noch besseres zu tun heute. Ich heute zum Glück nicht. So ein Tag nur für mich, ist mal ganz schön, nachdem ich die letzten Tage mit neuen Eindrücken erschlagen wurde.

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