Donnerstag, 3. Dezember 2009

Der Rest meines Novembers: SONNENBRANDIG

Hallihallo liebe Leute,

erst muss ich ein bisschen Werbung in eigener Sache machen: Im August heißt es für mich Adios Colombia und für einen glücklichen Freiwilligen heißt es: Hola Colombia und Red Juvenil.

Wenn du dieser glückliche Freiwillige sein willst, dann ist jetzt deine Chanche dich bei der KjG-Aachen zu bewerben. Glaube mir, dieses Jahr wird dein Leben verändern und bereichern! Also fass dir ein Herz und lös mich ab!

Bewerbe dich jetzt bei der KjG-Aachen

Es lohnt sich!


Hier der versprochene Nachtrag vom November:

Coveñas - Sandstrand, Meer, Schlamm und Feuerquallen:

Wie schon letztes mal angekündigt war ich mit ca 35 Leuten vom Red Juvenil für 4 Tage an der Küste von Kolumbien, um uns ein bisschen von unserer stressigen Arbeit zu erholen.

Und es war, wie die Leute vom Red sagen würden: „una chimba!“ was so viel heißt wie „HAMMER GEIL“! Ich hatte ehrlich gesagt so meine Zweifel, dass das wirklich ein entspannender Urlaub werden würde, da Ruhe und Entspannung eigentlich Fremdwörter im Red sind, wo immer Krawall und Remmi Demmi angesagt ist. Und die Busfahrt war auch dementsprechend: 10 Stunden Party im Bus bei ca. 500Grad, da die Klimaanlage kaputt war – aber was soll ich sagen, es war sehr lustig!


Als wir dann morgens um 7 Uhr ankamen rannten wir direkt vom Bus ins Meer um uns abzukühlen – HAHA Pustekuchen!! Das Wasser war dermaßen pisswarm, dass Abkühlung nicht drin war. Aber so konnte man problemlos 2Stunden sich im Wasser aufhalten, was bei der lieben Nordsee mit ihren gefühlten -5 Grad ehr schwer vorstellbar ist. Also plantschten und plantschten wir in dem kristallklaren und unglaublich sauberen Wasser herum, bis unser gesamter Körper verschrumpelt war. Mein Körper war nachdem jedoch nicht nur verschrumpelt, sondern hatte auch ein schön knalliges Rot angenommen – ach meine Haut ist schon ein Schatz….NICHT. Also bin ich danach nur noch mit T-Shirt und Kappe schwimmen gegangen – sah scheiße aus, aber ich steh nicht so auf Hautkrebs, deswegen habe ich das einfach mal in Kauf genommen.

Für manche endete der Wasserspaß jedoch abrupt, denn, dass das Wasser warm und super sauber war, gefiel anscheinend nicht nur uns, sondern auch ein paar Feuerquallen, die mit uns planschen wollten. Dem entsprechend hörte man ca zwei Mal in der Stunde einen Aufschrei. Wenn das passierte, schrien wir alle nur: „urinè se“ – was „bepinkel dich“ bedeutet, denn Urin lindert den Schmerz von einem Feuerquallen-Stich, wieso auch immer. Ich hatte allerdings Glück und ich musste mich nicht selbst bepinkeln – man muss ja nicht jede Erfahrung machen.


Die Temperarturen an der Küste sind unglaublich! Wenn man sich mittags in die Sonne stellt schmilzt man wie ein Schneemann, der mit einem Föhn knutscht. Und auch schon morgens um 08Uhr sind angenehme 30Grad – für vier Tage kein Problem, aber wenn ich mir vorstelle, ein soziales Jahr an der Küste zu machen, wird mir schwindelig und ich fange an zu schwitzen.

Am zweiten Tag, sind wir alle zusammen zu einem Schlamm-Vulkan gefahren. Das war so was wie ein Loch voller Matsch in dem man „schwimmen“ kann – quasi ein Paradies für Fleckenzwerge. Und anscheinend ist das gesund für die Haut, also habe ich mich nicht lange bitten lassen und bin da rein. Und es war eine sehr ungewöhnliche und äußerst spaßige Angelegenheit und auch wirklich entspannend, wenn man sich nicht bewegte, wenn man aber von A nach B wollte, kam man schon ganz schön ins Schwitzen, da es sehr anstrengend war in diesem Matsch zu schwimmen. Dort chillten wir ca. 2 Stunden, haben uns gegenseitig massiert und Bier getrunken (eine echt eigenartige Situation um Bier zu trinken, ich weiß! aber es hatte was :D).


An unserem dritten Tag, sind ein paar von uns nach Tolu um mit einem Boot verschiedene Inseln zu besuchen – wieso nur ein paar von uns und nicht alle? Dieser Trip kostete 30 000 Pesos ( ca. 10 Euro) und dass konnten sich viele nicht leisten. Das ist auch eine Sache, die hier oft sehr störend ist, ich möchte oft Dinge mit meinen Freunden hier machen, wie ins Kino gehen, oder auf Land fahren, aber es geht nicht weil ihnen das Geld fehlt.

Aber zurück zum Urlaub: also wir sind also mit dem Boot zu verschiedenen Inseln gefahren und haben sie uns angesehen. Es war eine wunderschöne und schnelle Bootstour bei der wir viele wunderschöne Inseln gesehen haben, wo eine Übernachtung bis zu 300 Euro kostet. Und interessanterweise, war neben dieser Bonzen-Insel direkt eine andere Insel, die quasi das Gegenteil wiederspiegelte. Es war die Insel mit der größten Population im Verhältnis zur Fläche. Auf engsten Raum leben dort über 1600 Menschen. Die Insel ist bis zum Rand voll mit ärmlichen Häusern, Platz für eine Kirche gibt es zum Beispiel nicht, auch das Stromnetzwerk ist seit 6 Monaten ohne Funktion und die Menschen leben ohne Strom, ca. 1Km Luftlinie entfernt von dem teuersten Hotel der Umgebung – das sind die zwei Gesichter Kolumbiens

An dem Tag haben wir auch geschnorchelt und uns die Korallenriffe angesehen – wunderschön!

Die Rückfahrt lief dann um einiges ruhiger ab als die Hinfahrt, denn alle waren ziemlich kaputt und erschöpft von diesen ereignisreichen Tagen am Meer und versuchten im Bus zu schlafen – was uns aber nicht vergönnt war! Ca. alle 10 Min ging nämlich Motor des Busses aus und wir mussten eine unfreiwillige Pause einlegen – das passierte genau 8 Mal. Herrlisch!!! aber naja, wir sind alle heil angekommen.


PARTY! PARTY! PARTY! : meine ersten Tage im Dezember:

Der Dezember hier ist etwas anders als in Deutschland, wo es romantische Weihnachtsmärkte gibt, ruhige Weihnachtsmusik durch die Straßen trällert und man zu Hause mit einem heißen Kakao vor dem erfrier-Tod rettet. Nein hier gibt keine Weihnachtsmärkte, Techno oder Salsa Musik, oder Silvesterknaller machen es fast unmöglich zu schlafen und man erfrischt sich mit Bier, denn der Dezember ist einer der heißeren Monate hier…und zwar nicht nur von der Temperatur her.

Der erste Dezember wird hier begrüß wie bei uns der erste Januar und um 12Uhr nachts ging ein Feuerwerk sondergleichen los. Ich wusste davon vorher nichts und wollte um 23Uhr ins Bett gehen, bis Sandra mir erklärt hat, dass die Nacht doch gerade erst angefangen hat…eine schöne Überraschung =)

Und seit diesem ersten Dezember war ich bisher jeden Abend raus und wenn ich mir meine Pläne für die nächsten Tage so ansehe, wird das nicht besser werden – der Dezember wird sehr anstrengend!!

Aber was genau passieren wird erfahrt ihr im nächsten Artikel Ende Dezember.

Also: FORTSETZTUNG FOLGT


Macht es gut und ich wünsche euch eine beschauliche und ruhige Vorweihnachtszeit….die werde ich sehr wahrscheinlich nicht haben…

2 Kommentare:

  1. Techno, Salsa, Silvesterknaller. Wenn ich das damals (in meiner Jugend) gewusst hätte, ich wäre noch jetzt in Kolumbien...

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